Trittschall

Trittschall-Messung bei der Montage einer Unterflurdose

Mindestanforderungen

Die Mindestanforderungen an den baulichen Schallschutz sind in der DIN 4109 „Schallschutz im Hochbau“ geregelt. Allgemeine Informationen zum Thema Schallschutz und der Installation von Unterflur-Systemen sind dem allgemeinen Planerteil des Unterflur-Katalogs zu entnehmen. Für das Kanalsystem EÜK sind qualifizierte Prüfungen zur Ermittlung der Luft- und Trittschallübertragung mit dem Prüfinstitut MÜLLER BBM GmbH in Planegg/München durchgeführt worden. Untersucht wurde das Luft- und Trittschallverhalten sowohl bei vertikaler, d.h. von Geschoss zu Geschoss, als auch bei horizontaler Schallübertragung, d.h. von nebeneinander liegenden Räumen. Der Prüfaufbau erfolgte in einer schwimmenden Estrichkonstruktion.

Schalltechnische Bewertung

Bezogen auf die bewertete Trittschallminderung des Estrichs ohne ein Bodensystem werden die im Folgenden getroffenen Aussagen als zulässig gehalten. Die nachfolgenden Empfehlungen für die Unterflur-Systeme der Firma OBO Bettermann beziehen sich jeweils auf Estrichkonstruktionen, die raumweise getrennt sind.

Die schalltechnisch erforderlichen Maßnahmen für den Einsatz des Kanalsystems vom Typ EÜK in Büroräumen können wie folgt zusammengefasst werden:

Das System EÜK kann unterhalb von schwimmenden Estrichen durch Trennwände mit Schallschutzanforderungen gemäß Abschnitt 3 hindurch laufen. Zu beachten ist, dass die Anschlussdosen im Zuge der messtechnischen Überprüfungen einen Abstand zur Trennwand von 2 m aufwiesen. Dieser Wandabstand der Bodendose sollte bei schalltechnischen Anforderungen eingehalten werden.

Bei geringerem Abstand der Bodendose zur Trennwand kann eine Verringerung der Schalldämmung entstehen, was im Detail jedoch nicht untersucht wurde. Bei wandnahen Bodendosen kann zur Sicherheit ein Schallschutzschott in das Kanalsystem eingesetzt werden, um eine Schallnebenwegübertragung über die Bodendosen auszuschließen. 

Horizontale Luft- und Trittschallübertragung

Das System ist geeignet, um bei horizontaler Trittschallübertragung die erhöhten Empfehlungen im Sinne von Beiblatt 2 zu DIN 4109 [4] zu erreichen, sofern der Estrich im Bereich der Trennwand getrennt ist. 

Vertikale Trittschallübertragung

Das Bodensystem EÜK einschließlich Unterflur-Anschlussdosen führt zu keinem Abschlag auf die anzusetzende bewertete Trittschallminderung eines schwimmenden Zementestrichs im Hinblick auf die vertikale Trittschallübertragung, sofern die Unterflurdosen entkoppelt sind.

Angaben entnommen aus Bericht M88034/06 vom 29. Juli 2014.

Schema für einen Bodenschnitt mit Trittschall

1

50 mm Zementestrich, CEMI 52,2 N, flächenbezogene Masse m'=15kg/m²

2

0,2 mm PE-Folie

3

30 mm Trittschalldämmung dyn. Steifigkeit s'= 15 MN/m³

4

40 mm Wärmedämmung Styropor EPS 100/035

5

38 mm Installationskanal